Die Bräuche rund um Weihnachten in den USA unterscheiden sich kaum von denen in Europa: Der Weihnachtsmann – Santa Claus – bringt die Geschenke, alles ist festlich dekoriert und es erklingen melodische Weihnachtslieder. Trotzdem wollen wir hier einmal auf die kleinen Unterschiede eingehen, die Weihnachten in den USA so besonders machen. Richtig beliebt wurde Weihnachten in den USA erst im 19. Jahrhundert, als mehr und mehr Einwanderer aus Europa kamen.
Während in Deutschland Heiligabend, der 24. Dezember, der Abend ist, an dem die ganze Familie zusammenkommt und Geschenke austauscht, spielt er in den USA nur eine untergeordnete Rolle. In den USA hängen die Kinder abends Strümpfe an den Kamin (oder das Treppengeländer), die Santa Claus bis zum nächsten Morgen (25.12.) mit Geschenken füllt.
Weihnachtsessen und Weihnachtsdekoration
Das traditionelle Weihnachtsessen in den USA unterscheidet sich wenig vom Thanksgiving-Dinner – meist wird ein großer Braten serviert, vor allem Truthahn ist sehr beliebt. Neben Plätzchen und Lebkuchen ist auch der Baumstammkuchen weit verbreitet.
Die weihnachtlichen Traditionen in den USA sind ein recht bunter Mix, den die Einwanderer aus ihren Herkunftsländern mitbrachten: Das Aufhängen von Mistelzweigen stammt aus England, das Schmücken des Kamins mit Weihnachtssternen aus Mexiko und die Tradition des Weihnachtsbaumes aus Deutschland. Für manche wird die Weihnachtsdekoration zu einem regelrechten Wettbewerb – wer hat die schönste bzw. die meiste Dekoration? Da werden unzählige Lichterketten am Haus angebracht, die in allen möglichen Farben blinken, Weihnachtsbäume, Santas und Rentiere verzieren Vorgärten und Hausdächer und wenn es keinen echten Schnee gibt, wird reichlich mit Kunstschnee nachgeholfen.
Weihnachtsbaum
Ein Deutscher brachte übrigens die Tradition des Weihnachtsbaumes in die USA. Als Karl Follen aus Darmstadt 1832 in Cambridge unterrichtete, wurde er von Heimweh geplagt und stellte einen Tannenbaum, den er mit Äpfeln und Nüssen schmückte, im Foyer der Universität auf.
Deutsche Auswanderer und Matrosen trugen zur weiteren Verbreitung des Weihnachtsbaumes in Nordamerika bei. Alte US-Zeitungen berichten, dass Gustav Körner den typisch deutschen Brauch des beleuchteten und geschmückten Weihnachtsbaumes in den USA eingeführt habe – und zwar schon kurz nach seiner Ankunft in Illinois im Jahr 1833. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es in den USA Christbäume, die aus Eisen hergestellt waren. Diese Wunderwerke der Technik waren teilweise mit Gas beleuchtet. Das Gas strömte durch die hohlen Äste und wo normalerweise Kerzen angebracht sind, zuckte eine Gasflamme aus einer schmalen Ritze heraus.
Seit 1923 wird ein National Christmas Tree in der Nähe des Weißen Hauses in Washington D.C. aufgestellt und der amtierende US-Präsident entzündet die Lichter am Baum. Die feierliche Zeremonie wird live im Fernsehen übertragen.
Seit 1931 steht jedes Jahr ein Christbaum vor dem Rockefeller Center in New York. Das Aufstellen des Baumes läutet hier die Weihnachtszeit ein und er ist einer der bekanntesten Weihnachtsbäume des Landes.
Ein weiterer Brauch ist es, zu Weihnachten Grußkarten an die Familie, Verwandte und Freunde zu verschicken. Häufig werden diese mit einem Weihnachtsfoto von der ganzen Familie personalisiert.
Weihnachten als Geschäft für den Handel
Gut vier Wochen vor dem 24. Dezember startet die umsatzstärkste Zeit des Jahres für den US-Einzelhandel. Macy’s erkannte das Potenzial des Weihnachtsgeschäfts schon früh und öffnete bereits 1867 das erste Mal an Heiligabend bis Mitternacht, 1874 wurde das erste Schaufenster bei Macy‘s weihnachtlich dekoriert.